Teeniefreizeit Tarnschlucht

Je ne parle pas francais – red bitte nicht weiter

 

Was müssen unsere Nachbarn von uns denken? Diese Frage stellten wir uns jeden Morgen, wenn (meistens) pünktlich um kurz nach zehn die lieblichen Klänge der Löwenzahnmelodie über den Campingplatz erklangen. Dieser wurde ab Tag zwei die Eröffnung des Anspiels unserer Bibelarbeit. Wobei man eher von schallen oder dröhnen sprechen kann, denn passend zum Anspiel, in dem sich ein sächsischer Kleinkrimineller mit seinen Kumpels über Gott unterhielt, lief ein Hardstyle-Remix der Löwenzahnmelodie. So starteten wir jeden Tag in unsere Bibelarbeit und haben uns passend zum Freizeitthema: „I hab da mol a Frog“ spannenden Fragen rund um den Glauben gestellt.

 

Das Ganze in einer atemberaubenden Gegend - in der Tarnschlucht in Frankreich. Zwar hatten wir auf dem Campingplatz null das Gefühl in der französischen Toskana zu sitzen, doch beim täglichen Einkauf im örtlichen Supermarkt fühlten wir (99% nicht französisch sprechende) uns beim Bestellen von zwölf Baguette, mittels Hilfe eines digitalen Übersetzers, fast wie echte Franzosen. Immerhin waren wir ab Tag zwei als „die Deutschen“ beim Bäcker bekannt. Die, am vorhandenen Fahnenmast des Campingplatzes, gehisst Württembergflagge sorgte bei unseren Nachbarn, bis zur Klärung, für leichte Aufregung.

 

Das Wetter spielte in der ersten Hälfte richtig gut mit und man konnte die Mittagspause perfekt in der Hängematte (wie unfair das nicht alle welche hatten) oder auf den Feldbetten im Schatten verbringen. In der zweiten Hälfte meldeten sich teilweise starke Unwetter mit großen Regenmassen, die das eine oder andere weibliche Mittarbeiterzelt in einen knöcheltiefen Dreckpool verwandelten. Was der Regen nicht an Wasser sparte, sparte dagegen das Sanitärhaus an Wasser. So war das Duschen teilweise eine große Herausforderung, da man schneller Speichel produzierte als Wasser aus dem Kopf kam. Positiver Nebeneffekt: Die zwei Wochen schweißten sehr zusammen, da man sich beim Zähne putzen statt in den Spiegel in die Augen schauen konnte oder auch das durch die nahe Toilettensituation die Privatsphäre eher Mangelware war.

 

Auf unseren Touren konnten wir dann doch noch die schöne Landschaft erkunden und während die einen mit den Kanus unterwegs waren, besichtigten andere nach einer nicht sonderlich magenfreundlichen Fahrt eine Tropfsteinhöhle.

So kamen wir alle nach sechzehn Tagen wieder, sicher chauffiert von unserem neuen Lieblingsbusfahrer, wieder in Deutschland an. Und unser Fazit: Starke Freizeit in einer wunderschönen Gegen aber die Croissants schmecken zuhause gleich gut!